Und das keineswegs vor leeren Sitzreihen!
Bei meinen Gesprächspartnerinnen handelte es sich gleichermassen um visionäre wie auch tatkräftige Frauen, die grossartige Rollenmodelle sind und mit ihrem inspirierenden Geist das PINK-HOUR-Publikum durchwegs begeisterten und mehrfach spontanen Zwischenapplaus ernteten.
Sie waren nicht dabei? Vielleicht, weil Sie beim besten Willen keine Frühaufsteherin sind? Oder weil Sie bereits anderweitig belegt waren? Oder von der PINK HOUR im Vorfeld nichts mitbekommen hatten? Oder weil Sie ein Mann sind (denn die PINK HOUR war ein «women only»-Event)?
Wie auch immer: Gerne stelle ich Ihnen hier ein paar der wichtigsten Voten zusammen. Sie stehen alle in Beziehung mit dem Thema der Digitalisierung, der notwendigen Transformation und was erfolgversprechend für die Zukunft sein dürfte.
«Für eine erfolgreiche Transformation braucht es das richtige Mindset. Die Digitalisierung bietet uns die Möglichkeit, unseren Fokus auf das wirklich Essentielle zu legen und unseren Kundinnen und Kunden die bestmögliche UX [= user experience] zu bieten. Veränderungen sind Chancen und bedeuten für uns alle ein ‚enrichment‘.»
«Als digitale Nomadin kann ich mich sehr selbstbestimmt bewegen. Mein Job ermöglicht mir, das zu machen, was ich am liebsten tue: mit meinem auf eine nachhaltige Lebensweise ausgerichteten Blog sinnerfüllte Themen zu transportieren. Zum Gender-Aspekt: Mein Eindruck ist, dass es in der digitalen Welt weniger Unterschiede zwischen den Geschlechtern und somit gute Chancen für aktive Frauen gibt.»
«In meinem professionellen Umfeld nutzen wir intensiv die neuen Technologie-Möglichkeiten: Sharing Plattformen, virtuelle Meetings, viele digitale Kommunikationstools. Wir arbeiten in agilen Set-Ups mit co-kreativen Labs und Fast Prototyping. Menschen mit hoher Flexibilität, mit Leidenschaft für das, was sie tun, ohne Angst vor Fehlern und mit gut entwickelter Kooperationsfähigkeit navigieren mit größerer Leichtigkeit durch die Transformation ins digitale Zeitalter.»
«Ich bin zwar ein ‚digital native‘, doch es gibt immer wieder Themen, wie z.B. Künstliche Intelligenz oder Blockchain, bei denen ich mich als ‚digital immigrant‘ fühle. Das bedeutet einerseits: Es braucht manchmal Mut zur Lücke. Andererseits aber heisst es vor allem: Wir müssen die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen mitbringen.»
«Wir stehen erst am Anfang der technologischen Entwicklung. Zudem ist die digitale Kompetenz in den Verwaltungsräten ein eher rares Gut. Es ist darum extrem wichtig, dass mehr Frauen die Tech Teams bereichern und mit ihrer Kommunikationsfähigkeit, mit Empathie, Sinn für Ordnung und Systematik Produkte und Dienstleistungen mitentwickeln können, die für eine diverse Zielgruppe stimmig sind.»
Gibt es Restriktionen? Hemmnisse in der Wirtschaft, unbefriedigende Rahmenbedingungen in Politik und Gesellschaft?
Ja, klar gibt es sie.
Doch wenn wir an der PINK HOUR auf den schlafenden Techniker gewartet hätten oder dass uns jemand die Treppe zur Bühne dorthin stellt, wo wir sie brauchten, dann wäre der Frauen-Power-Auftritt wohl um mindestens die Hälfte der Zeit zusammengeschrumpft. Und das darf nicht sein. Wir müssen uns selber arrangieren.
Frauen, lasst uns die Bühne der Digitalisierung erobern! Wir sind bereit dazu. Und können nur gewinnen.